Dysphagie

Eine Dysphagie bezeichnet die Störung des Schluckens, wobei dabei der Transport von fester und/oder flüssiger Nahrung vom Mund in den Magen gestört ist. Die Dysphagie kann jede Phase des Schluckaktes betreffen (orale Vorbereitungsphase, orale Phase, pharyngeale Phase, ösophageale Phase). Die größte Gefahr besteht bei der Dysphagie darin, dass feste und/oder flüssige Nahrung vollständig oder teilweise durch versehentliches „Verschlucken“ in das tracheobronchiale System eindringen (Aspiration), was zu einer lebensbedrohlichen Pneumonie (Lungenentzündung) führen kann. Die Dysphagie kann auch das Abschlucken von Speichel betreffen.

Die Ursachen einer Dysphagie können vielfältig sein. Als Auslöser sind sowohl neurogene Schädigungen wie zum Beispiel nach Schädel-Hirn-Trauma, progredienten neurologischen Erkrankungen, als auch peripher-organische Schädigungen wie zum Beispiel onkologische Erkrankungen im Kopf-Hals-Bereich bekannt. Bei Kindern tritt die Dysphagie häufig als Begleiterkrankung von frühkindlichen Hirnschädigungen, angeborenen Fehlbildungen wie zum Beispiel Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten oder im Rahmen von anderen Grunderkrankungen wie zum Beispiel dem Down-Syndrom auf.

Um die Dysphagie in ihrer Ausprägung zu verringern, ist in vielen Fällen die Durchführung einer logopädischen Therapie erforderlich. Dabei werden kompensatorische Maßnahmen, wie zum Beispiel eine veränderte Körperhaltung bei der Nahrungsaufnahme, das Eindicken der Speisen mit Hilfe eines Eindickungsmittels oder auch eine spezifische Übungstherapie angeboten, um die Aspiration zu verhindern. Ist es durch eine besonders stark ausgeprägte Dysphagie nicht möglich, sich oral (über den Mund) zu ernähren, so gibt es die Möglichkeit, die Ernährung mit Hilfe einer Magensonde sicherzustellen. Häufig kann die Sonde nach einer erfolgreich durchgeführten logopädischen Therapie wieder entfernt werden.

Die Symptome der Dysphagie zeigen sich sehr unterschiedlich. Hustet Ihr Kind häufig während oder nach dem Trinken? Nimmt ihr Kind nicht ausreichend zu? Verweigert Ihr Kind bestimmte Nahrungsmittel? Hat Ihr Kind häufige Lungenentzündungen?

Um den Verdacht einer Dysphagie zu verifizieren, ist eine Untersuchung bei unserer Fachärztin für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde notwendig. Nach Durchführung der Diagnostik kann, falls notwendig, die logopädische Therapie ebenfalls in der Kinderarztpraxis Schumanngasse erfolgen.